Zeig mir deinen Sport
Zeig mir deinen Sport: Meldorf Seals
Unter dem Motto „Zeig mir deinen Sport“ möchte ich verschiedene Sportarten kennenlernen. Sport ist vielfältig und der KSV ist für alle Sportarten da. Wir möchten euren Sport, eure Organisation von Training und Wettkampf, eure Herausforderungen und Stärken neu entdecken. Mich interessiert all das, was euren Sport ausmacht.
Am Tag des Sports waren die Meldorf Seals aktiv und haben im Albersdorfer Freizeitbad ein Wasserballturnier für alle Interessierten veranstaltet. Durch spontane Meldungen wurde das Starterfeld größer und der Tag ein Erfolg. Nur ich konnte nicht dabei sein, durfte ich doch in Kiel den KSV auf der zentralen Großveranstaltung vertreten. Die Einladung der Seals wollte ich aber natürlich annehmen. Ich durfte zum Training vorbeischauen – mit Badesachen. Stand explizit in der Einladung.
Am Eingang kommen mir Zweifel. „Ich darf heute am Wasserball-Training teilnehmen.“ Als Antwort erhalte ich ein wenig aufmunterndes „Viel Spaß. Das ist richtig anstrengend.“ Umkehren ist jetzt nicht mehr möglich. Will ich auch gar nicht. Kaltes Wasser würde mich mehr schrecken, die 28°C erweisen sich dann doch als warm. Also schnell die Badehose an.
Noch sind die Kids im Wasser. Bei den Seals sind das U12 und U14. Neben Schwimmübungen steht bei einer Teilnehmerin das Gold-Abzeichen auf dem Plan. Ich bekomme Ehrfurcht. Ob ich das auch schaffen würde?
Während wir zurückgelegte Bahnen zählen, berichtet Trainerin Sarah von Auswärtstouren, damit die Kids Spiele absolvieren können. In Schleswig-Holstein gibt es keine Gegner. Nur in Kiel besteht eine Jugendmannschaft, die sporadisch Spiele ausrichtet, aber nicht am Liga-Betrieb teilnimmt. Auf Sylt gibt es auch ein Team, außer zwei 16-jährigen sind dort alle erwachsen.
In der Nord-West-Jugendliga standen Spieltage in Hamburg, Bremen und Cuxhaven an. Gegner sind Vereine mit Leistungsteams, z.B. in der zweiten Wasserball-Bundesliga. Die große Welt. Zu Spielen in der Elbmetropole kann man mit Zug anreisen. Für weitere Fahrten mieten die Seals einen Kleinbus und sind auf Eltern als weitere Fahrer angewiesen. Alle Reisen sind von langer Hand geplant.
Mich nimmt Lina an die Hand. Endlich geht es ins Wasser, das Erwachsenentraining steht an. Als passionierter Brust-Langsamschwimmer gehe ich unter ihrer Leitung bereits beim Warmschwimmen fast unter. Kraulschlag ohne Arme – meine Mitschwimmer haben die Bahn beendet, bis ich die Hälfte zurückgelegt habe. Ein Schwimmkurs könnte mir weiterhelfen. Den können die Seals zurzeit nicht anbieten. Ihr Heimbad in Meldorf wird renoviert, in Albersdorf können sie bis in den September Bahnen nutzen. Im Winter geht es in die Wasserwelt nach Heide. Dort steht das Sprungbecken zur Verfügung. Schwimmunterricht ist dort nicht möglich, Wasserball geht. Weitere Hallenzeiten in anderen Bädern sind angefragt, die Seals für Kooperationen mit anderen Schwimmvereinen offen. Doch noch hat sich nichts ergeben.
Wasserball geht auch in Albersdorf. Für mich steht der nächste Lernschritt. Beim Ball werfen und fangen kommen mir meine Kenntnisse als Fußballtorhüter zu Gute. Der Unterschied: hier verschwinde ich regelmäßig unter der Wasseroberfläche, weil ich in der Konzentration das Schwimmen vergesse.
Beim Abschlussspiel bin ich dann mittendrin. Wortwörtlich, denn schnelle Angriffe kann ich nicht mitschwimmen. Die Profis hängen mich ab und der Ball geht über mich rüber. Aber ich ziehe durch und bekomme das ein oder andere Zuspiel. In einer Verschnaufpause kann ich das Spiel vom Beckenrand beobachten. Im Wasser scheint jeder einen Plan zu haben, wohin der Ball und der Spieler müssen. Der Sport wird taktisch, ich sehe Löcher, die ich nicht rechtzeitig besetzen könnte. Dabei suchen die Seals Mitspielerinnen und Mitspieler. Seit die Erwachsenen nicht mehr am Ligabetrieb teilnehmen können, werden sie weiter weniger. Wasserball bei den Seals ist ein Sport für alle Altersstufen, der Fokus liegt aktuell auf der Jugend. Mit 45 Jahren als Quereinsteiger den Sport zu lernen ist auch keine Seltenheit. „Als die Knie beim Fußball nicht mehr konnten.“ Die Truppe nimmt jeden mit offenen Armen in Empfang, der Sport wird im Spiel erlernt.
Zum Freibad-Abschluss steht ein Spiel Kids gegen Eltern an. Daran werde ich nicht teilnehmen. Aber ich wünsche allen Beteiligten viel Spaß. Und ich weiß, den werden sie haben. Denn trotz aller Anstrengung im Wasser, Wasserball ist richtig cool.
Ihr möchtet euren Sport auch vorstellen? Dann meldet euch gern bei mir.
Sportliche Grüße
Mathis
Zeig mir deinen Sport: Segelbootclub Friedrichskoog
Unter dem Motto „Zeig mir deinen Sport“ möchte ich verschiedene Sportarten kennenlernen. Sport ist vielfältig und der KSV ist für alle Sportarten da. Wir möchten euren Sport, eure Organisation von Training und Wettkampf, eure Herausforderungen und Stärken neu entdecken. Mich interessiert all das, was euren Sport ausmacht.
Im Hafen herrscht Flaute. Das ist zum Segeln erst einmal keine gute Voraussetzung. Dafür boomt die Hafenrundfahrt im Motorboot.
Der Segelsportclub hat zum Tag der Offenen Tür an den Hafen in Friedrichskoog geladen. Zwischen Fischmarkt und Seehundstation liegt das Vereinshaus des SBC direkt hinter dem Hafendeich. Der Deich hat seine Funktion mit der Stilllegung des Fischereihafens und dem Einbau des Schöpfwerks weitestgehend verloren. Und doch strahlt er das typisch maritime Flair aus, wenn hinter ihm langsam die Mastspitzen der Jollen auftauchen. Am Steg steht Jugendwart Jyke Steed und lässt die vereinseigenen Optimisten, kleine Jollen für Einsteiger, zu Wasser. Bald schaukeln noch mehr Segel an der Anlegestelle. Die anwesenden der 17 Kids der Jugendgruppe des SBC können es kaum erwarten, endlich abzulegen.
Heute hält der Deich den Wind aus Nordwest ab. Einige Optimisten, kurz Optis genannt, gleiten dennoch durchs Wasser. Zielgerichtet und routiniert steuert die Vereinsjugend durch das Hafenareal, an Bord junge Gäste, die erfahren wollen, wie es sich anfühlt, wenn der Wind die Segel füllt.
Jyke ist es zu verdanken, dass die wöchentlichen Trainingsstunden gut besucht sind. Die erfolgsreichste Zeit hatte der SBC als es den Fischereihafen noch gab. Doch der Verein verzeichnet wieder Zulauf. Der Segelsport ist jung, die Optimisten besonders für Grundschüler geeignet. In ihnen gehen die Kids die ersten Schritte und bereiten sich im Friedrichskooger Hafen auf Regatten vor. Wettkampffahrten sind in den heimischen Gewässern nicht möglich, dennoch haben SBC-Athleten an großen Wettbewerben wie der Kieler Woche oder Europameisterschaften teilnehmen können. Die Jugendgruppe des SBC trifft sich weiter mindestens einmal wöchentlich zum Segeltraining. Jyke führt auch dort die nächste Generation heran. Sein Stellvertreter ist gerade 18 Jahre jung und entstammt der eigenen Jugendarbeit.
Zwischenzeitlich hat die Hüpfburg die Aufmerksamkeit der Kids geweckt. Jykes Gedanken schweifen in die Zukunft. Die Begeisterung der Kids für den Segelsport sei ungebrochen, aber die Hingabe sei nicht mehr dieselbe wie zu seiner Jugendzeit. Statt sich zu beklagen zeigt Jyke in Richtung der alten Werft und erzählt von den Plänen der Gemeinde, das gesamte Areal zu modernisieren. Davon könne der Verein nur profitieren, ist er sich sicher. Es bedarf dieser Pläne, um den Hafen zu retten. Während wir uns unterhalten läuft eines der Optis auf Grund, zu flach ist der Hafen an einigen Stellen. Ein halber Meter mehr Wasser wäre gut für den Sport, doch das Schöpfwerk arbeitet zur Entwässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Im Hafen sollten kulturelle, touristische, sportliche und wirtschaftliche Interessen Hand in Hand laufen, so der Wunsch.
Der Tag der offenen Tür neigt sich dem Ende entgegen, das Geschehen hat sich Richtung Grill verlagert. Auf dem Wasser ist nichts mehr los. Der SBC wird im Training weiter im Hafenbecken kreuzen und die erfolgreiche Jugendarbeit fortsetzen. Ich wünsche dem SBC viel Erfolg!
Ihr möchtet euren Sport auch vorstellen? Dann meldet euch gern bei mir.
Sportliche Grüße
Mathis
Zeig mir deinen Sport: Tide Cheersport Heide
Unter dem Motto „Zeig mir deinen Sport“ möchte ich verschiedene Sportarten kennenlernen. Sport ist vielfältig und der KSV ist für alle Sportarten da. Wir möchten euren Sport, eure Organisation von Training und Wettkampf, eure Herausforderungen und Stärken neu entdecken. Mich interessiert all das, was euren Sport ausmacht.
Als ich Anfang Juli auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook und Instagram nach Vereinen, Sparten und Mannschaften suchte, die mir ihren Sport näherbringen möchten, dachte ich nicht, dass ich so schnell einen Termin haben würde. Nur zwei Stunden später schrieb mich Celine an und lud mich zum Tide Cheersport Heide (TCH) ein. Am Freitag, den 12. Juli war ich als Gast beim Training des Juniorteams „Rise“ der 11- bis 17-jährigen in der Sporthalle Heide-Ost. „Rise“ ist eines von sieben Teams, die beim MTV Heide Cheerleading betreiben. Jeweils dienstags und freitags von 16:30 bis 22:00 Uhr trainieren die Teams in fünf Altersgruppen unter Anleitung von Celine Herbst und den weiteren Coaches. Für sie ist der Sporttag immer lang, doch es lohnt sich. 80 Mitglieder hat die Sparte mittlerweile, Tendenz steigend, zum größten Teil weiblich. Das ist beachtlich, wurde sie doch erst im April 2023 gegründet. Cheerleading, das Elemente aus Turnen, Akrobatik und Tanz vereint, erfreut sich steigender Beliebtheit. Doch Tide Cheersport Heide ist die einzige Truppe in Dithmarschen, die den Sport anbietet. Das bringt gerade für die Teams, die an Wettbewerben teilnehmen, Herausforderungen mit sich. Die Wettkampforte verteilen sich über ganz Norddeutschland. Von Hamburg über Walsrode bis in den Harz und in den Ruhrpott. Die Deutsche Meisterschaft wird 2025 in Neu-Ulm ausgetragen. Auch das liegt nicht gerade um die Ecke. Soweit sind die Heider auch noch gar nicht. Denn Verbandswettkämpfe finden in eng gefassten Altersstufen statt, so dass der TCH seine Teams anders hätte zusammenstellen müssen, was wiederum einigen Cheerleaderinnen die Teilnahme an Wettkämpfen verwehrt hätte. Somit startet zunächst lediglich das Primary-Team „Shine“ (7-12 Jahre) in der kommenden Saison auf Verbandswettkämpfen. Für die anderen zwei Leistungsteams stehen also 2025 nur offene Wettkämpfe an, die die Teilnahme in weiteren Altersstufen zulassen. Nach der Sommerpause beginnt das Training. Für die Athletinnen heißt es dann, sich zu verpflichten bis in den Frühling regelmäßig an den Trainingseinheiten teilzunehmen, Wochenendtermine einzuplanen und ihre Plätze in der Formation zu finden.
Im Training wird die klare Aufteilung im Team „Rise“ deutlich. Ob Base, Backspot oder Flyer, jede Sportlerin hat ihre Position in den Groupstunts und Baskets. Bemerkenswert ist die Kommunikation der Athletinnen untereinander. Nach jedem Stunt kommen sie ins Gespräch, sagen, was sie gefühlt haben und was sie von den anderen brauchen, um besser zu werden. Auch als zwei Mädels die Gruppen getauscht haben, war die erste Frage, wie die neue Gruppe den Stunt bisher durchgeführt hat. Die Diskussion bleibt dabei sachlich und wird von allen auf Augenhöhe geführt, mit dem Ziel für die Gruppe das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. In der Wettkampfvorbereitung finden die Athletinnen ihre Position, Positionswechsel werden selten. Besonders ist auch der Respekt zwischen Trainerinnen und Athletinnen. Der Sport erfordert eine körperliche Nähe, der Kinderschutz spielt folglich eine große Rolle. Die Trainerinnen besuchen Fortbildungen, der Verband setzt diese sogar voraus. Die Trainerinnen kündigen bei unerfahrenen Athletinnen den Körperkontakt an, wenn sie bei Elementen Hilfestellung geben. So läuft das ganze Training im Miteinander ab. Die Grenzen der anderen werden immer wieder erfragt. Das Team wächst zusammen. Nach den Sommerferien beginnt der nächste Abschnitt, die Vorbereitung auf Wettkämpfe. An deren Ende steht für jedes Team ein Auftritt von jeweils 2,5 Minuten. Celine ist zuversichtlich, dass die schwierige Choreo bei allen Wettkampfteams bis dahin sitzt. Ich wünsche dem TCH viel Erfolg!
Ihr möchtet euren Sport auch vorstellen? Dann meldet euch gern bei mir.
Sportliche Grüße
Mathis