Berichte vom Sportabzeichen
Astrid-Lindgren-Schule bei der Sportabzeichen-Tour 2024
Am 28.06. machte die Sportabzeichen-Tour 2024 Halt in Geesthacht. Die Schülerinnen und Schüler der Astrid-Lindgren-Schule hatten bereits in der Vorwoche mit Weitsprung und Schwimmen erste Disziplinen abgelegt und waren nun ins Herzogtum Lauenburg gereist um das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Abgerundet wurde das Abenteuer mit der Übernachtung in der Jugendherberge Lauenburg direkt an der Elbe.
Sportverdienstnadel für Hannelore Hartz
Das war ein aufregender Tag für Hannelore Hartz (2.v.l.). Im Gästehaus der Landesregierung wurde sie gestern mit der Sportverdienstnadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Es gratulierten unser 2. Vorsitzender Michael Stumm, Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Ehemann Hans-Ulrich Hartz (v.l., Foto Peter).
Die Laudatio: "Hannelore Hartz aus Heide engagiert sich im Heider Sportverein für die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Sie ist bereits seit fast einem halben Jahrhundert Organisatorin vielfältiger Veranstaltungen wie der Rückenschule des Vereins, des Bingoabends oder des jährlichen Adventssingens. Die Erlöse aus diesen Veranstaltungen fließen in die Jugendvereinsarbeit. Besonders engagiert ist sie für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. So konnte Hannelore Hartz bereits viele Mädchen, aber auch Jungen, dazu ermuntern, sportlich aktiv zu werden und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag für die Integration in Dithmarschen. Zudem betreut Hannelore Hartz seit 1992 federführend den Bereich Sportabzeichen. Hierbei ist sie insbesondere für die Abnahme des Deutschen Sportabzeichens zuständig."


LSV ehrt langjährig erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen des Deutschen Sportabzeichens
17.163 "Sport-Orden" in Schleswig-Holstein verleihen - 1.355 mehr als im Vorjahr
56 Frauen und Männer aus Schleswig-Holstein, die das Deutsche Sportabzeichen bereits mindestens 35mal erlangt haben, standen am Freitag, 3. Mai, im Kieler „Haus des Sports“ im Mittelpunkt. Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) hatte sie zu einer Ehrungsveranstaltung nach Kiel eingeladen.
Barbara Ostmeier, LSV-Vorstandsmitglied und Vorsitzende des LSV-Breitensportausschusses, beglückwünschte die zu Ehrenden während einer Talkrunde zu Beginn der Veranstaltung zu ihren außergewöhnlichen Leistungen. Das Deutsche Sportabzeichen – dieser älteste deutsche „Sport-Orden“ – sei für die Ausgezeichneten lebensbegleitend. Ostmeier dankte besonders den Sparkassen in Schleswig-Holstein, die als langjähriger Partner des organisierten Sports auch das Sportabzeichen auf vielfältige Art und Weise unterstützen.
„Das Deutsche Sportabzeichen ist das einzige staatliche Ehrenzeichen weltweit, das für sportliche Leistungsfähigkeit und überdurchschnittliche Fitness verliehen wird. Es genießt nach wie vor eine große Akzeptanz in der Bevölkerung“, betonte Ostmeier den hohen Stellenwert des Deutschen Sportabzeichens. Der älteste „Deutsche Fitnessorden“ außerhalb des Wettkampfsports ist auch nach 111 Jahren noch aktuell. In Schleswig-Holstein ist die Begeisterung für die sportliche Herausforderung nach wie vor bemerkenswert. Insgesamt 17.163 Sportabzeichen (ein Plus von 1.355 im Vergleich zum Vorjahr) wurden im nördlichsten Bundesland im vergangenen Jahr abgenommen – davon 6.648 Erwachsenensportabzeichen und 10.515 Jugendsportabzeichen. Alle Absolventinnen und Absolventen erbrachten die dafür erforderlichen Leistungsnachweise innerhalb eines Kalenderjahres. Kernsportarten waren dabei unverändert Leichtathletik, Schwimmen und Turnen.
Die Sparkassen in Schleswig-Holstein, langjährige zuverlässige Partner des LSV, haben bereits in den letzten Jahren ihr Engagement für das Deutsche Sportabzeichen verstärkt und fördern hier insbesondere die Sportabzeichen-Wettbewerbe. Diese richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Vor Kurzem konnten sich 45 erfolgreiche Teams über jeweils 500 Euro für die Mannschaftskasse freuen, 271 Teams hatten sich insgesamt beteiligt. Auch für Schulklassen war wieder ein Wettbewerb ausgeschrieben und die Resonanz ebenfalls äußerst positiv: 152 Klassen aus dem ganzen Land haben mitgemacht, 15 von ihnen konnten sich über
500 Euro für die Klassenkasse freuen. Die Mittel für diese Sportabzeichen-Wettbewerbe stammen aus der Lotterie der Sparkassen, dem Los-Sparen.
„Die schleswig-holsteinischen Sparkassen unterstützen die Sportvereine und das Deutsche Sportabzeichen aus Überzeugung, weil wir es für wichtig halten, Kinder, Jugendliche und
Erwachsene bis ins hohe Alter zum regelmäßigen Sporttreiben zu animieren – ob allein oder im Team. Die Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen sind eine gute Gelegenheit, die eigene Fitness unter Beweis zu stellen“, sagte Gyde Opitz, Abteilungsleiterin Kommunikation und Gesellschaftliches Engagement des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, im Rahmen der Ehrungsveranstaltung in Kiel.
Die Ehrungen wurden vorgenommen von Barbara Ostmeier, Gyde Opitz und Jens Hartwig, dem Sportabzeichenbeauftragten des Landessportverbandes Schleswig-Holstein.
Durch den LSV wurden für das vergangene Jahr insgesamt 131 Absolventinnen und Absolventen des Deutschen Sportabzeichens geehrt.
Darüber hinaus wurden sechs langjährige Sportabzeichen-Prüferinnen und -Prüfer in Kiel geehrt, um stellvertretend den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu danken, „ohne die der Klassiker „Deutsches Sportabzeichen“ nicht funktionieren würde“, so Barbara Ostmeier. Herausragend hierbei ist Uwe Dühring aus Malente, der seit 52 Jahren bei Wind und Wetter Sportabzeichen-Prüfungen abnimmt.
„Wir wissen, dass diese Ehrungsveranstaltung in Kiel für unsere erfolgreichsten aktiven Sportabzeichen-Absolventinnen und -Absolventen einen hohen Stellenwert hat, und möchten ihnen einen würdevollen Rahmen für diese herausragenden sportlichen Leistungen bieten und damit unsere Wertschätzung für das Geleistete auszudrücken. Wir freuen uns, dass viele von ihnen unserer Einladung in das „Haus des Sports“ gefolgt und persönlich zur Übergabe erschienen sind“, so Jens Hartwig.
Stefan Arlt
Mini Sportabzeichen
Was ist das?
Das Mini Sportabzeichen wurde vom Landessportverband Schleswig-Holstein in Kooperation mit der Sportjugend Schleswig-Holstein und in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelt. Die elementaren Disziplinen wie Laufen, Werfen, Springen oder Balancieren schaffen auf spielerische Weise einen Bewegungsrahmen und motivieren 3- bis 6-jährige Kinder zu sportlicher Aktivität.
Wie geht das?
Im Rahmen einer phantasievollen Geschichte – kleine Piraten suchen einen uralten Schatz – durchlaufen die Kinder fünf Abenteuerstationen und absolvieren verschiedene Disziplinen. Diese können variiert und an den Entwicklungsstand der Kinder angepasst werden. Bei regelmäßiger Durchführung des Mini Sportabzeichens besteht für die Kinder die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Dabei geht es nicht um das Messen der Leistung, vielmehr sollen Kinder mit Spaß an den Sport sowie an das Deutsche Sportabzeichen herangeführt werden. Konzipiert wurde das Mini Sportabzeichen für Kindergruppen, z.B. aus Kindertagesstätten oder Vereinen. Alle Kinder starten gemeinsam, dann laufen sie in Gruppen die einzelnen Stationen ab. Die Anstrengungen der kleinen Piraten werden mit einer Urkunde und einer Medaille belohnt.
Wie kann ich als Verein mitmachen?
Sie haben ein Vereinsfest, eine Kindergruppe oder eine benachbarte Kita und möchten das Mini Sportabzeichen anbieten? Alle Materialien stehen Ihnen zur Verfügung. Melden Sie sich bei Ihrem Kreissportverband, der das weitere Vorgehen und Termine mit Ihnen abspricht.
Wie kann ich als KiTa / Kindergruppe mitmachen?
Sie möchten für Ihre Kinder das Mini Sportabzeichen anbieten? Melden Sie sich gerne beim Nachbarverein oder bei Ihrem Kreissportverband. Für die Durchführung erhalten Sie umfangreiche Materialien und Hilfestellungen: Anleitung zur Durchführung des Mini Sportabzeichens, Geschichte "Die Schatzsuche" zum Vorlesen, Sportgeräte zur Durchführung der Übungen, Laufzettel in Form eines Textilaufklebers, A3-Freifeld-Poster für Werbezwecke, Piratentücher für die Übungsleitung, Urkunden und Medaillen für die Kinder.
Genaue Informationen erteilt der KSV-Sportabzeichen-Beauftragte Jens Hartwig unter Mail: ksv-ssv-heigmxde oder Telefon: 0481-42141820

Mr. Sportabzeichen - Der LSV Sportzeichenbeauftragte Jens Hartwig
Wer Jens Hartwig treffen möchte, sollte am besten donnerstags in die Waldschlößchenstraße in Heide kommen.15.30 Uhr bis 17.30 Uhr, Kreissportverband Dithmarschen. Dann ist der 72-Jährige da. Sprechstunde Sportabzeichen sozusagen. Zu anderen Zeiten wird es schon schwieriger, dann ist Hartwig im Land unterwegs, oft in Sachen Deutsches Sportabzeichen. Man könnte sogar sagen: Er ist Schleswig-Holsteins Mr. Sportabzeichen.
Kein Wunder also, dass der sympathische Mann mit dem grauen Schnurrbart beim Treffen in Heide ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Deine Herausforderung – Deutsches Sportabzeichen“ trägt. Im nördlichsten Bundesland ist die 1913 erstmals verliehene Auszeichnung für sportliche Leistungen seit Jahren ohne Jens Hartwig nicht denkbar. Er ist seit fast 20 Jahren LSV-Beauftragter für das Deutsche Sportabzeichen, seit 1983 entsprechender Obmann im Kreissportverband Dithmarschen, dazu im KSV auch zuständig für Freiwilligendienste, Vereinsservice und Integration.
„Mädchen für alles“, sagt man bei uns in Dithmarschen, sagt Hartwig und lacht. Angefangen hat alles mit einem einfachen Satz: „Wir brauchen Prüfer – Du wirst Prüfer.“ Kann man sich gut vorstellen. Plattdeutsch. Dithmarschen. Gesagt hat diesen Satz Hartwigs Vater Karl. Karl und sein Bruder spielten als Weddingstedter Feldhandballer gegen Hein Dahlinger, waren der „Schrecken der Westküste“. Ende der 50er Jahre zog die Familie nach Heide. Karl war als Technischer Leiter im Vorstand des Kreissportverbandes, war Vorsitzender des Kreishandballverbandes, im KSV ebenfalls Obmann für das Sportabzeichen. „Ehrenamt war immer selbstverständlich in unserer Familie“, erinnert sich Jens Hartwig. Und als Vater Karl sagte: „Wir brauchen Prüfer – Du wirst Prüfer.“ Da war das eben so.
Das war 1974, und seitdem ist der pensionierte Lokführer und Vater von zwei erwachsenen Kindern (25 und 35 Jahre alt) Sportabzeichenprüfer, hat selber bereits 25-mal die Bedingungen für das Sportabzeichen erfüllt. Leichtathletik, Turnen, Schwimmen. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination. 2013 wurde das Sportabzeichen reformiert, „auf ein wesentliches Minimum zusammengestrichen“, sagt Hartwig. Er, der als Sportabzeichen-Obmann und LSV-Beauftragter im Kreis und im Land herumreist, den Vereinen Hilfestellung leistet und Prüfer ausbildet. Pinneberg und Bredstedt sind seine nächsten Stationen, an denen er Prüfer fit machen soll. Früher tingelte er in dieser Mission allein durchs Land. Heute ist er hauptsächlich für die Westküste zuständig.„Es ist nicht einfach, immer wieder neue Prüfer zu finden.“
„Bis zur Reform 2013 dümpelte das Sportabzeichen so dahin. Danach wurden die Bedingungen anspruchsvoller. Plötzlich mussten sich alle wieder das ganze Jahr über bewegen, häufiger auf den Sportplatz gehen. Für mein Gefühl ist der Ehrgeiz dadurch wieder gewachsen.“ Zahlenmäßig war das Interesse am Sportabzeichen in Schleswig-Holstein von 2011 (26.676 abgelegte Sportabzeichen) bis 2013 (25.087) in der Tat leicht zurückgegangen, stabilisierten sich im Anschluss bis 2018 (25.474) auf einem etwas niedrigeren Niveau als vor der Reform.
Auch, weil Jens Hartwig nicht müde wird, in Sachen Sportabzeichen zu ackern. Maßgeblich ist er an der Organisation beteiligt, wenn die Sportabzeichentour des DOSB auch in Schleswig-Holstein Halt macht. Aufgrund der großen Feierlichkeiten am Tag der Deutschen Einheit, die in diesem Jahr in Kiel ausgerichtet werden, wird es 2019 keine Station geben. Zuletzt richtete St. Peter-Ording das Event aus. „Für 2020 führen wir bereits Gespräche mit interessierten Partnern. Ich würde das Thema Inklusion gerne etwas mehr in den Fokus rücken“, so Hartwig. Zehn Stunden pro Woche ist er in Sachen Sportabzeichen beschäftigt, unterwegs. Dazu steht er regelmäßig auf dem Wochenmarkt und verkauft Obst und Gemüse, vermietet in der Sommerzeit für die Kurverwaltung in Büsum Strandkörbe. Was ihn antreibt? „Ich habe Spaß an der Sache, viel Freude dabei, mit den Leuten zu reden. Ich mache das alles wirklich gerne.“ Glaubt man aufs Wort. Sofort. Und wer Jens Hartwig kennt, zum Beispiel vom Sportplatz oder auch von den zahlreichen Sportabzeichen-Ehrungen im Kieler Haus des Sports, der weiß: In der ersten Reihe steht er nicht besonders gern.
„Urlaub machen“ – das steht bei dem 72-Jährigen relativ weit oben auf der Liste. Urlaub, das war für ihn jahrelang immer „nur“ das Ferienlager Selker Noor der FT Vorwärts Kiel. „Da war ich als Teilnehmer, Betreuer und später als Lagerleiter.“ Noch weiter oben auf der Liste stehen bei dem ehemaligen Weddingstedter Handballer und Fan des THW Kiel („Ab und zu bin ich in der Halle“) noch ein paar andere Sachen. Gern stelle sich Hartwig, der auch Mitglied im LSV-Breitensportausschuss ist, im Herbst wieder zur Wahl als LSV-Sportabzeichenbeauftragter. Noch wichtiger ist ihm jedoch sein aktuelles Steckenpferd „Mini-Sportabzeichen“. Denn die Prüfungen für das „normale“ Deutsche Sportabzeichen können erst Kinder ab dem sechsten Lebensjahr ablegen. Für kleinere Kinder, schon im Kita-Alter, wünscht sich Hartwig einheitliche Anforderungen, Prüfungen und Urkunden. „Wir wollen uns landesweit mit den Kreissportverbänden an einen Tisch setzen, suchen noch Sponsoren“, sagt Hartwig. Und ergänzt mit dem Brustton der Überzeugung:„Spätestens 2020 haben wir das.“ Das klingt dann ein bisschen so wie damals bei Vater Karl. Und man denkt: Wenn Jens Hartwig das sagt – dann ist das eben so.
Tamo Schwarz